Samstag, 1. Juni 2013

30.05.2013 Mark Knopfler at the Royal Albert Hall

Und dann, ja dann war es endlich soweit. Wir stylten uns so gut es ging auf und machten uns auf zur Royal Albert Hall. Was für eine Location! 





Tja - und an diesem Punkt muss ich jetzt was Fotos angeht, enttäuschen. Ich hatte meine Kamera nicht aufs Konzert mitgenommen, weil ich mir nicht sicher war, was die Security tun würde. Auf keinen Fall wollte ich, dass mir im schlimmsten Fall die Kamera weggenommen wird und Tasche wollte ich auch keine mitnehmen. Im Endeffekt haben sie zwar gar nicht kontrolliert, aber ich wollte hauptsächlich ja Musik hören und nicht ständig versuchen, anständige Fotos zu schießen, was mir eh nicht gelungen wäre. also hier nur ein Bild vom Meister von Contactmusic:



Ich versuche jetzt nur in Worte zu fassen, wie das Konzert bei mir angekommen ist.

Vorband bzw. -künstlerin war Ruth Moody. Glasklare tolle Stimme, engelsgleich. Sie passt auch hervorragend zum Musikstil von Mark Knopfler, sie sang auch auf seinem Privateering Album mit. Mir ist sie einen Tick zu "harmlos"- ohne sie herabsetzen zu wollen. Nur geht mir irgendwas in der Stimme ab. Egal, jedenfalls sang sie etliches von ihrer neuen CD, unter anderem ein Cover von Bruce Springsteen, Dancing in the Dark. Kam ganz gut.

In der Umbaupause gab es Zeit, die Royal Albert Hall genauer in Augenschein zu nehmen und zu bewundern. Oh Mann, so eine Konzerthalle müsste man in München haben. Ich bin neidisch auf die Briten. Alles in Rot und Gold und mit Logen und wunderbar aufsteigenden Sitzreihen und selbst die Platzanweiser die Eleganz in Person. Und so höflich! Wer sagt Dir schon in Deutschland "Good evening, Ladies. You look lovely tonight!"? Bei uns kannst Du schon froh sein, wenn Dich keiner grundlos anmotzt.

Es erfolgt zwischendurch glatt eine Ansprache von einer Charity-Lady, die anscheinend in England recht bekannt ist und bat um Unterstützung ihrer Organisation für bedrohte Tierarten. Sehr lobenswert.

Dann wurde das Licht wieder gedimmt, der Spot angeschaltet und der Meister persönlich kam endlich mit der ganzen Band auf die Bühne und ein Applaus erhob sich, der seinesgleichen sucht. Ich habe Mr. Knopfler ja auch noch nie in München verpasst, aber ich stelle fest, zuhause in Great Britain mutiert er zur Plaudertasche und zum Scherzkeks. Ich hab den Mann noch nie soviel reden hören. Wahrscheinlich denkt er bei uns, es würde ihn keiner verstehen oder so. 

Die nächsten zwei Stunden vergingen dermaßen im Flug, ich war fassungslos, als das Konzert aus war. Vom ersten Ton an war es um mich geschehen, bei Privateering könnte ich ausflippen, ich liebe dieses Lied. Des Meisters Gitarrenspiel ist unbeschreiblich, manche Riffs gehen geradezu durchs Herz und vibrieren noch Minuten später nach. Ruth Moody kam auch wieder auf die Bühne und sang zwei Songs mit, I Dug Up a Diamond, das eines meiner Lieblingslieder auf All the Roadrunning ist (wahrscheinlich geht mir nur deshalb was in Ruth Moodys Stimme ab, weil ich Emmylou Harris markante welche gewohnt bin) und Seattle. Ebenfalls Special Guest war Nigel Hitchcock am Saxophon - fantastisch! Bei Romeo and Juliet rutschte mir das Herz in die Hose, aber ich musste nicht weinen, wie normalerweise. Warum das so ist, sag ich nicht. Ebenfalls wieder ein Highlight - Marbletown. Habe ich erst das zweite Mal live gehört und ist einfach der Hammer. Ach ja und dann erklangen die ersten Töne von Telegraph Road und ich wette, die meisten hatten nur darauf gewartet - und wurden nicht enttäuscht. Schade, dass bei der Zugabe für mich nichts dabei war, was mich nochmal gepuscht hätte, Shangri-La ist jetzt nicht so mein Lieblingssong. Aber Going Home war halt dann das Stichwort.

Die Setlist:

  1. What It Is 
  2. Corned Beef City 
  3. Privateering 
  4. Father and Son 
  5. Hill Farmer's Blues 
  6. I Dug Up a Diamond (with Ruth Moody)
  7. Seattle (with Ruth Moody)
  8. I Used to Could  (with Nigl Hitchcock on sax)
  9. Romeo and Juliet (Dire Straits song with Nigl Hitchcock on sax)
  10. Song for Sonny Liston 
  11. Haul Away 
  12. Postcards from Paraguay 
  13. Marbletown 
  14. Speedway at Nazareth 
  15. Telegraph Road (Dire Straits song)
  16. So Far Away  (Dire Straits song)
  17. Our Shangri-La (with Nigl Hitchcock on sax)
  18. Going Home: Theme from Local Hero (with Nigl Hitchcock on sax)




Ich hatte nach dem Gig ja sowieso keine Schmerzen mehr, aber ich kann wirklich schnell in Absätzen sein, wenn ich in London einen Bus erwischen möchte, wenn es 23.00 Uhr ist und ich keinen Bock habe, zum Hotel zu gehen. Jedenfalls kam der 70er gerade um die Ecke und las uns auf. Ich bin der Busfahrerin ewig dankbar, dass sie gewartet hatte.

Über die Heimreise am nächsten Tag will ich eigentlich nicht wirklich schreiben, es war das übliche Gezipfe. Genau wie beim Hinflug. Irgendwann such ich mir ne Alternative zu EasyJet. Beim Hinflug wurden wir schon angezickt, weil wir nicht online eingecheckt hatten. Es war halt bisher immer so, dass es hieß, Passagiere nur mit Handgepäck sollten das tun, jedenfalls haben sie die Bedingungen geändert und die Dame meinte,  man nehme Zeit von ihnen in Anspruch, wenn man eingecheckt werden müsste... und künftig würde das extra kosten... ach nein - schließlich nehmen sie ja auch genug Geld von mir in Anspruch, dann kann sie ja auch meine Reisepassnummer bitte eingeben, oder? Für jeden Mist verlangen sie Geld, unter anderem kann man jetzt zwar den Sitzplatz buchen, aber das kostet 8 EUR. Beim Heimflug machen sie erst Stress beim Check-in, obwohl man früh genug da ist, daraufhin hetzt man sich ab, nur um dann festzustellen, dass die Gate-Information erst in zwanzig Minuten angezeigt wird, also erst eine viertel Stunde bevor das Gate schließt. In Gatwick braucht man aber nun mal zehn Minuten zum Gate, wenn EasyJet wieder mal von ganz hinten startet...kaum steht das Gate fest, rennt man wieder los, um durchs Gate zu gehen und dann wieder zu warten....und zu warten...

Wenigstens hat uns der Pilot gut nach Hause gebracht. 

Bis zum nächsten Mal.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen