Sonntag, 4. November 2012

29.10.2012 - Harrods und Heimreise

Nach Kofferpacken und Frühstück im Hotel fuhren wir nochmal mit der Linie 74 nach Knightsbridge und gaben uns ein letztes Mal dem Konsum hin - bei Harrods. Bei Harrods kann ich so oft sein, wie ich will - ich weiß nie, wo was zu finden ist. Irgendwie komme ich auch jedesmal durch einen anderen Eingang rein, ach, wie auch immer. Wir nahmen die Rolltreppe und staunten uns durch die verschiedenen Stockwerke, waren einer Meinung, dass unsere Schlafzimmer schöner waren, als die Designerschlafstätten dort und dass es einfach nicht wert ist, ein hässliches Ledersofa für den Preis eines Mittelklasseautos anzuschaffen. Ja, mir ist IKEA lieber. 

Durchaus angetan hat es mir diesmal jedoch die Spielwarenabteilung. Ja. Spielwarenabteilung. Mitarbeiter bei Harrods sind anscheinend angehalten, das kleine und große Publikum zu unterhalten, irgendwelche Teile schwirren jedenfalls ferngesteuert durch den Raum. Ein kleiner Spielzeughubschrauber war einer meiner Favoriten.  Der Wahnsinn, das Teil. Die Mädchenabteilung war auch klasse, Prinzessinenkleidchen in allen Formen und Farben! Mit Reifrock! Mann, mit so einem hätte ich damals im Kinderfasching die Sandra Cunz mit ihrem vom Theater geliehenen Kleid ausstechen können. Mist. Zu spät! Jetzt könnt ich höchstens noch Cindy aus Marzahn Konkurrenz machen, wenn ich mir all den rosa Kram gekauft hätte. Schmuckkästchen mit Spieluhren hatten sie auch, so wie in Black Swan. Ich glaube sogar, es war die gleiche Melodie. Unheimlich. 

Ich wollte unbedingt in die Weihnachtsabteilung, aber die war nicht so prickelnd. Christbaumkugeln mit "Harrods" drauf - ach nee. Also zurück in die Tee & Schokoladenabteilung im Erdgeschoss. Schokolierte Haselnüsse und Mandeln eingesackt und dann schlossen sich die edlen Eingangstüren von Harrods hinter mir für dieses Jahr.

Der restliche Tag war dann nicht mehr so irre spannend. Die Schokolade noch in die Koffer dazugepackt, auschecken, nach Victoria zurückfahren (Bus C1), in den Gatwick Express (immer Gleis 13!) steigen und dann am Flughafen die übliche Warterei. Ach ja - kleiner Schock mit Fitnesstraining kam doch noch. Erst schreiben die Engländer auf die Anzeigetafel, dass man für den Flug nach München noch warten muss, welches Gate man nehmen muß - und dann, wenn man sich entschieden hat, nochmal die Toilette aufzusuchen, hinzuschreiben, dass das Gate um 17.35 Uhr schließt - es  aber schon 17.35 Uhr war!! Wir rannten also ans Gate, nur um festzustellen, dass eh noch die ganze Meute rumsteht... boah. Wir waren also die letzten in der Schlange, um dann aber als eine der Ersten wieder beim Bus zum Flugzeug auszusteigen. Ha! Ich frage mich immer wieder, was der Sinn des Speedy-Boardings bei easyjet eigentlich soll, wenn man ja doch nicht vor den anderen ins Flugzeug kommt. Aber bald ändert easyjet die Bedingungen sowieso, dann kann man sich auch den Sitzplatz aussuchen usw.




Samstag, 3. November 2012

28.10.2012 - Tower und Museumsbesuch


  • Earl's Court via Disctrict Line nach Tower Hill



Da waren wir nun angekommen am Tower Hill, auch für mich eine Premiere, ich war noch nie mit der U-Bahn hingefahren, bisher nur mit dem Bus und der kommt auf der anderen Seite der Tower Bridge an. Die Warteschlangen für den Tower wären gar nicht so wahnsinnig lange gewesen und irgendwann geh ich wirklich mal rein. Aber diesmal nicht. Das Wetter war wieder bewölkt, aber es regnete wenigstens nicht, so machten wir einen Spaziergang rund um den Tower und gingen über die Brücke auf die andere Seite der Themse. Linkerhand entdeckte ich, eigentlich nur, weil ich einen anderen Fotografen beobachtete, eine kleine Seitenstraße. Die Wohnungen dort waren durch kleine Brücken verbunden und das Ganze gab echt ein gutes Fotomotiv ab (s. unten). Die Neugier zog uns in dieses Gässchen und wir gingen ein Stück entlang. Die meisten Geschäfte und Restaurants waren noch geschlossen, jedoch studierten wir die Aushänge der Immobilienmakler und ergötzten uns an den schier unerschwinglichen Wohnungspreisen. Unter zwei Millionen geht hier sowieso nichts...oder Miete von 1.000 GBP pro Woche! In dem Wissen, niemals einen Job zu bekommen, der uns so ein Apartment ermöglichen würde, bogen wir Richtung Design Museum wieder ab zur Uferpromenade und gingen zurück zur Tower Bridge, die mich übrigens immer wieder in Verzückung versetzt. Mir gefällt sie einfach, so mit den roten und blauen Elementen ist sie echt hübsch.


 








  • Disctrict Line nach Monument
  • über einen langen langen Weg zur Central Line zur Tottenham Court Road



Sonntag in London, wer denkt, jetzt  gehe man zur Kirche und danach vielleicht gepflegt in den Park - weit gefehlt. Wir befanden uns mitten auf der Oxford Street. Ich überfiel den nächsten HMV Store, wenn ich könnte, würde ich auch tagelang in diesem Laden bleiben und wühlen. Wo bitte gibts bei uns noch einen CD-Laden mit so richtig Auswahl? Hm? Genau - nirgends. Ich will nun mal CDs mit Cover kaufen und nicht Lieder irgendwo downloaden. Hier war ich genau richtig. Und an diesen "Buy 2 for 10 GBP" Angeboten kann ich einfach nicht vorbeigehen...

Zur Entlastung des Rückens suchten wir in einer Nebenstraße ein Lokal auf, das seltsamerweise wieder Lido hieß und aßen ein Sandwich.

Das einzige Mal nahmen wir nun den falschen Bus, bzw. ich dachte, er würde unseren Ziel näher nochmal stehen bleiben, aber so stiegen wir in der Sloane Street aus. Macht sich gut, so in Jeans und zerzauster Windfrisur auf der "teuren Meile". So gingen wir entlang an den Designerläden, die für mich noch furchteinflössender sind als Spinnen. In riesigen Auslagenfenstern meistens nur ein Fummel in Größe XS zentriert, langbeinige elegante Verkäuferinnen mit wertvollem Schmuck behängt und höchstwahrscheinlich den ganzen Tag stehen müssend hinter den bewachten Eingangstüren auf exklusive Kundschaft lauernd. Genau meine Welt.

Irgendwie fanden wir dann doch einen passenden Bus am Queens Gate (es war die Linie 70) und fuhren mit diesem nach South Kensington und stiegen am Natural History Museum aus. Mein erster Besuch in einem Londoner Museum übrigens. Normalerweise treibe ich mich ja lieber auf der Straße rum, aber ich war so froh, dass ich doch mal ein Museum von innen gesehen habe. Es ist unglaublich, aber der Eintritt in die meisten Museen in London ist tatsächlich frei! Das Gebäude des Natural History Museum ist umwerfend schön. Ich freute mich jedesmal, wenn wir auch nur daran vorbei fuhren. In solchen Gemäuern macht ein Museumsbesuch ja gleich doppelt Spaß. Die Ausstellungen sind fantastisch. Überall ist irgendwas interaktiv zu bedienen, für Kinder, vor allem Schulklassen ist so etwas einfach ideal. Nicht nur an Glaskästen vorbeischleichen und nichts anfassen dürfen! Die Dinosaurierausstellung schenkten wir uns, dafür bestand ich auf zwei viertelstündige Filme über Naturfilme in den Attenborough Studios, benannt nach dem britischen Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough. Als wir aus dem ehrwürdigen Haus kamen, war es dunkel, aber die Bäume an der Ecke zur Eislaufbahn, die dort gerade aufgespritzt wurde, waren schon beleuchtet.







Nach diesem lehrreichen Nachmittag nahmen wir wieder die Linie 74 (Putney) und stiegen diesmal gleich Haltestelle Nevern aus und belohnten und mit Spaghetti bzw. Risotto bei Benito. 


Donnerstag, 1. November 2012

27.10.2012 - Die Touristentour


  • Bus 74 bis Knightsbridge
  • C1 bis Victoria
  • 9 bis Kensington Palace


Nun war sie endlich da, die Sonne. Auf zum Touristenprogramm. Als wir aus dem Hotel kamen, spürten wir jedoch, dass, so trügerisch der Sonnenschein auch tat, der Wind schon ziemlich heftig war. Wir fingen unsere Route an in den Kensington Gardens mit dem Kensington Palace, einer meiner Lieblingsparks überhaupt. Irgendein Lauf schien  anzustehen, überall Läufer und Jogger, wohin das Auge reichte. Mit reichte unser Tempo durchaus...



Die Kensington Gardens gehen fast unmerklich in den Hyde Park über, wo wir diesmal am Serpentine entlang gingen und den Park durchquerten. Es waren eine Menge Hundesitter mit den Lieblingen der Reichen unterwegs, ein weißer hochgezüchteter Pudel fand jedenfalls Gefallen an uns und ging ein Stückchen mit, bis er wieder zurückgerufen wurde.





Am Ausgang des Parks (Hyde Park Corner) beim Wellington Arch räumten wir eilends die Straße, als ein Pfeifton erklang und eine Truppe Horseguards direkt auf uns zuritt. Wie von uns Touristen erwartet, erstarrten wir in Ehrfurcht und ich knipste, ja, ich knipste, ich fotografierte in diesem Fall nicht, drauflos. Was solls, kennt mich ja niemand. Den Job der Horseguards diskutierend, erreichten wir dann den Buckingham Palace.


Wellington Arch

Horse Guards
Buckingham Palace

Was soll ich sagen - es war Samstag und es waren Scharen von Touristen, die sich nicht benehmen konnten, unterwegs. Lustig ist es, wenn ich immer wieder auf Englisch gefragt werde, Leute zu fotografieren und sich dann doch rausstellt, sobald ich die fremde Kamera mit Aufschrift in der Hand habe, dass es Deutsche sind. Manchmal lasse ich dann nicht durchsickern, dass ich auch Deutsch sprechen könnte. 

Wir ließen den Buckingham Palace hinter uns uns tauchten sozusagen hinab in die Schönheit des St. James's Park. Ein erhebendes Gefühl, souverän auf die Frage "Excuse me, what's the name of this park?" antworten zu können, ohne zu zögern. Auf unserem Spaziergang auf der rechten Seite des Parks begegneten uns absolut touristenerprobte Squirrels, die aus der Hand fraßen und eine Menge ebenso zutraulicher Tauben. Nach dem wunderschönen Duck Island Cottage gingen wir über die Straße zur Horse Parade, wo die Horse Guards tatsächlich noch in ihrem kleinen Hüttchen vorm Gebäude hoch zu Roß standen und mit stoischer Ruhe die Leute ertrugen, die die Pferde streichelten und Erinnerungsfotos mit ihnen schossen ohne Rücksicht auf Verluste. Ich weiß ganz sicher, der Job wäre nix für mich.



Wir gingen weiter zum Big Ben mit den anschließenden Houses of Parliament. Polizei wohin das Auge reichte. Für mich ein beruhigender Anblick. Nach einem Wechsel der Straßenseite zur Westminster Abby stellte ich fest, dass ich wieder mindestens eine halbe Stunde zu spät dran war. Mist. Ich wollte die Abby endlich mal von innen sehen. Es war aber schon 13.00 Uhr, die Kirche schließt für Sightseeing jedoch bereits um 12.30 Uhr. Statt dessen gingen wir in die St. Margaret's Kirche nebenan uns setzten uns eine Weile, den schmerzenden Rücken etwas entlasten.



Nach einer Weile schlenderten wir zurück zum Big Ben und quetschten uns durch die Menschen über die Westminster Bridge. Wer sich unbedingt mal im Hütchenspiel versuchen möchte, hier hat er Gelegenheit. Viel Gelegenheit. An der Themse entlang gingen wir weiter auf das London Eye zu. Zum, glaube ich, hundertsten Mal überlegte ich, ob ich mich eines Tages überwinden könne, mitzufahren. Es geht ja langsam...der Boden ist ja nicht verglast...aaaaber die Höhe. An diesem Tag war ein Mitfahren sowieso ausgeschlossen, Leute standen in langen Schlangen vor den Ticketschaltern, klar, es war Wochenende. Außerdem fing es jetzt wieder zu regnen an und wir suchten Schutz im Bushäuschen, bis der RV1 nach Covent Garden um die Ecke bog. Die Aussicht auf ein trockenes Plätzchen und keinen Wind war verlockend. Am Ziel Covent Garden angekommen, suchten wir uns erstmal ein Restaurant und einigten uns auf das Loch Fyne. Ich tu mir zwar trotz gutem Englisch schwer mit manchen Speisekarten, vor allem mit Spezialausdrücken und wer bitte könnte behaupten, sämtliche Fischsorten in dieser Sprache zu beherrschen? Ich jedenfalls nicht. Wir wagten es trotzdem und als Vorspeise bestellte ich geräucherte Makrele, serviert in einem kleinen Weckglas mit Brot und als Hauptgang, obwohl wir im Fischrestaurant waren, einen Burger vom Angusrind mit kleinen Kartoffeln. Als Nachspeise gab es gebackenen Apple-Pie mit einer Kugel Vanilleeis und Custard.





Gestärkt nahmen wir Kurs auf die Markthallen und da an Wochenenden das Thema in den Hallen "Arts & Crafts" ist, war die Sache doppelt schön. Ich kann von diesen Gemälden, Fotografien und selbstgemachtem Schmuck einfach nicht genug kriegen. Natürlich mussten zwei Fotografiedrucke mit...und bereue es schon wieder, nicht mehr mitgenommen zu haben. Gut, dass meine Wohnung viele Wände hat.




Nach einem weiteren kurzen Rundgang durch die Gegend rund um Covent Garden und einigen Schwierigkeiten mit dem Lift zur Piccadilly Line fuhren wir zurück nach Earl's Court. Absolut nicht hungrig, nur auf einen Drink aus, gingen wir ins Maroush Bakehouse. Da nach einigen Tagen in London mein Englisch sozusagen wieder flawless war, dachte ich echt, ich sei im falschen Film, als sich die Bedienung anstellte, als würde ich chinesisch reden. Was ist an "One coffee Americano, an orange juice and one lemonade" so schwer zu verstehen? Endlich brachte sie das auf die Reihe, kippte aber Marion noch den Orangensaft über die Hose und ignorierte uns dann letztendlich. Und die Lemonade war nicht nur sauer, sondern zu sauer. Schade, ist mir bisher das erste Mal passiert in London.

26.10.2012 - Camden

Noch während wir unser Frühstück im Wintergarten des Hotels verdrückten, trafen die ersten Regentropfen auf das Dach und wir beschlossen, unseren Plan, die typische Touristenroute heute einzuschlagen, zu revidieren. Statt dessen trafen wir die Entscheidung, nach Camden Town zu fahren, da die Einkaufshallen dort großteils überdacht sind. Das Touristenprogramm verschoben wir auf Samstag (was sich im Nachhinein als kleiner Fehler entpuppte).

Wir beschlossen, mit dem Bus nach Camden zu fahren, schließlich sieht man von dort aus wesentlich mehr als in der U-Bahn. So nahmen wir erst den C1 nach Victoria und suchten dann ein bißchen rum, bis wir den 24 Richtung  Hampsted Heath fanden. Der fuhr direkt nach Camden und wir saugten während der Fahrt Großstadteindrücke in uns auf. Wir stiegen Camden Station aus und liefen die paar Meter zum Camden Market. Ich persönlich tauchte sofort wieder ins Konsumangebot ein, ständig die Jagd nach Weihnachtsgeschenken im Hinterkopf. Wenn man dort nichts findet, ist man ein hoffnungsloser Fall. Echt. Natürlich reihen sich dort die unvermeidbaren Souveniershops aneinander, in den Stables jedoch schlagen sämtliche Frauenherzen höher. Mein fester Vorsatz, diesmal ohne neue Handtasche nach hause zu kommen, hielt zwar, aber ich geriet mindestens einmal in große Versuchung. Da ich jetzt stolze Besitzerin einer Oystercard bin, hatte ich auch bald schon einen hübschen Oystercardholder (eine Art Mäppchen, in der die Karte nicht beschädigt wird) aus Leder gefunden. Auch Weihnachtsgeschenke und Mitbringsel füllten langsam meine schwerer werdende Tasche. Auf der Gasse zwischen den Markthallen ließ ich mich diesmal von einer Asiatin nicht überreden, nein, überschreien, ihre feilgebotenen Gaumenfreuden zu kosten. Hühnchen auf gebratenem Reis und Nudeln in verschiedenen Variationen. Hieß es zumindest. Egal, was wirklich drin war, es war lecker! Dazu trank sich die Diätcola aus der Dose hervorragend. Wobei bei mir wieder der Verdacht aufkam, dass anscheinend nur Deutschland die Sache mit den Dosen abschaffte. Auch Pfand ist in London kein Thema. Nach den USA also schon das zweite Urlaubsland, wo mir das auffällt.





Nach einer heißen Schokolade bei Starbucks reckten wir unser Kinn gen Himmel und entschieden, dass der Regen wohl eine Pause mache und starteten einen weiteren Fußmarsch zum Regent's Park. Irgendwie hatten wir wohl eine Seitenstrasse verpasst, jedenfalls landeten wir beim Parkeingang Primrose Hill und somit auf einem wunderbaren Aussichtspunkt mit einem fantastischen Ausblick auf London.


Blick von Primrose Hill

Nun fing es aber schon wieder leicht zu regnen an und wir marschierten hinunter zum Regent's Park durch die Avenue Gardens. Wunderschöne Orte - und wir hatten den Hauptteil des Parks noch nicht mal gesehen! Die Nässe kroch aber leider immer mehr in die Glieder und da wir sowieso schon erkältungsmässig vorbelastet waren, flüchteten wir dann doch in die U-Bahn Regent's Park.


  • Bakerloo Line nach Embankment
  • Embankmanet umsteigen in die District Line bis Earl's Court

Bei Mark & Spencers erstand ich noch Shortbread und Getränke, stopfte diese in meine mittlerweile sehr sehr schwere Tasche und verlangte nun dringend nach etwas Sitzbarem. Wir entschieden uns für ein kleines Restaurant an der Earl's Court Road, dem Bistro Benito. Ein Gläschen Weißwein und Spaghetti Vongole brachten meine kalten Wangen zum Glühen. 

25.10.2012 - Knightsbridge




  • München (MUC)  - London Gatwick (LGW) 
  • London Gatwick - via Gatwick Express - London Victoria
  • London Victoria - via District Line (westbound) - Earl's Court


Um es auf den Punkt zu bringen - die Lage unseres Hotel Rushmore konnte besser und zentraler kaum sein für den Preis.  Ich persönlich bin ja seit meinem ersten Besuch in London ein Fan von South Kensington, aber hey, Earl's Court ist kein bisschen schlechter und sowieso gleich nebenan. Wenn man die Earl's Court Station verlässt, biegt man nur einmal links ab und ist zu Fuß nach nicht mal drei Minuten am Hotel. Das Rushmore ist eins in der Reihe von vier Hotels in der Trebovir Road und von der Fassade her auf alle Fälle das Schönere. Der erste Eindruck von der Einrichtung ist etwas plüschig und er trügt nicht. Das Treppenhaus und die Zimmer sind gewohnt eng, jedoch atme ich schon auf, da im Zimmer sowohl das warme Wasser, als auch die Toilettenspülung funktionieren und die Betten fest am Boden stehen. Wer meint, das sei ja ganz normal, der irrt. Bei meinem letzten Aufenthalt in Jim's Bed & Breakfast in Sheperd's Bush fehlten die drei Faktoren. Unser Zimmer im Rushmore ist zweckmässig eingerichtet, es ist ein Fön und ein Fernseher vorhanden, Kaffee und Tee kann man auf dem Zimmer zubereiten. Das Bad hat eine Wanne, die mit einer Duschabtrennung versehen ist, einen riesen Spiegel und ein kleines Waschbecken, jedoch mit Mischbatterie, was in England auch nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das alles klingt großartig, nicht wahr? Aber einen einzigen Punkt gibt es dann doch: Fit muss man sein. Am besten übe man zuhause bereits das Treppensteigen mit und ohne Koffer. Ein Lift ist nicht vorhanden und wir waren im 3. Stock untergebracht. Der Frühstücksraum war im Untergeschoss, also waren das nach Zählung der Treppen 80 Stück. Es empfiehlt sich, morgens gleich alles zum Sightseeing einzupacken und mit zum Frühstück zu nehmen. Ach ja, das Frühstück. Es ist okay. Mehr nicht. 

Wir kamen am Donnerstag also weit vor der Zeit zum Hotel Check-in an, durften die Koffer jedoch bei der Rezeption stehen lassen und machten uns auf zum Mittagessen bei Nando's direkt an der Ecke Trebovir Road/Earl's Court Road. Das Essen dort ist wirklich nicht schlecht, man kann sich sein Hühnchen zubereiten lassen, wie scharf (Vorsicht - medium hat es immer noch sauber in sich!) und mit welchen Beilagen man es mag.


Unser erster Fußmarsch Richtung Knightsbridge führte uns logischerweise in die Konsumhölle Harrods. Ich meine, ich liebe Harrods einerseits und ja, ich kaufe da auch - weil ich nicht Rockefeller bin allerdings nur Tee und Schokolade, wobei die natürlich auch nicht günstig ist. Andererseits ist dieses Kaufhaus der Inbegriff von Überfluss und man fragt sich gezwungenermaßen doch, was mit all den Delikatessen passiert, die nicht verkauft werden an einem Tag.


Ach ja - Bond. James Bond. Er war an diesem Tag allgegenwärtig! Auf den Bussen, bei Harrods in der Auslage und sogar auf meiner Kreditkartenquittung! Nicht dass es mich gestört hätte, ehm. 

Verwirrt von dem Trubel flohen wir in den  Hyde Park. Was für ein Unterschied. Gerade erst noch Straßenlärm und Massen von Menschen, nun Ruhe, Bäume in ihrer ganzen Herbstpracht, Spaziergänger mit Hunden, Reiter, See und Wasservögel. Wir nahmen unseren Nachmittagstee im Lido ein und schlenderten dann, die Füße bereits ein wenig schmerzend, zurück zum Hotel. Ich entdeckte Dave TV als meinen Sender, nun gut, es war der einzige, der an diesem Abend funktionierte.

Die Taube auf den "Großkopferten"
Reiter im Hyde Park
Squirrel